Als ich bei einer Lesung die Kinder fragte, ob sie schon mal Wörter erfunden hätten, nannte mir ein Junge das Wort „Leckerbäcker“. Das kam mir bekannt vor, also fragte ich nach, ob es dieses Wort nicht schon gäbe. (Tatsächlich heißen manche Bäckereien so. Ich glaube, sie haben sich den Namen ausgesucht, weil sich „lecker“ und „Bäcker“ reimen und so gut klingen, wenn man sie hintereinander ausspricht.) Der Junge schüttelte den Kopf und erklärte, dass sein „Leckerbäcker“ etwas ganz anderes sei: nämlich eine gebackene Figur aus Teig, die herumlaufe und die man bei Bedarf anknabbern könne.

Mir passiert es immer wieder, dass ich unterwegs ganz plötzlich Riesenhunger bekomme. Wie gut wäre es, dann einen „Leckerbäcker“ zu treffen! Der böte mir einen knusprigen Arm oder einen Bissen aus dem Bein an und ich könnte gestärkt meinen Weg fortsetzen. Das sollte es geben!

Außerdem erfand ein Mädchen die „Kleidunghalle“ und erklärte: „Das ist eine große Halle, in der man Kleidung kaufen kann.“ Ich stelle mir so eine Kleidunghalle hell und freundlich vor, außerdem läuft keine Musik, damit ich, wenn ich die Kleidunghalle verlasse, keinen Ohrwurm habe.

Ein Junge brachte mir nach der Lesung das Wort „Schafkirsche“ vorbei und erläuterte es so: „Ist doch klar, das ist ein Schaf mit einer Kirsche.“ Dabei hat er sicher an die gefräßige Schafherde aus „Voll molliwollig“ gedacht, die auf dem Weg zu Lola und Joppe nach Hause ja einen Blumenladen leerfuttern und sich bestimmt auch über Kirschen gefreut hätten.

Am Ende überreichte mir ein Junge noch ein neues Abschiedswort: „Pezikowski“. Ob es sich als Alternative zu „Tschüssikowski“ durchsetzt?

In meinem Buch „Voll molliwollig! Ein Schaf kommt selten allein“ erfindet Lola das Wort „molliwollig“. Wenn Ihr auch schon mal ein neues Wort erfunden habt, dann verratet es mir – und am besten auch, was es bedeutet. Schreibt mir einfach eine Mail an https://katrinpokahr.de/kontakt/ Ich freue mich!